Abstand zwischen Notenzeilen

Begonnen von erich, Dienstag, 25. Juli 2017, 07:10

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erich

Hallo allen,

kann mir bitte einer vormachen, wie ich in dem kleinen Beispiel

\version "2.19.52"
\language "nederlands"
\paper {indent = 0
        line-width = 20}
\score{
  <<
    \new Staff \with {\remove "Time_signature_engraver"}
    { c'1 \break
    c'1
    }
  >>
}


den Abstand zwischen den beiden Zeilen verändern kann.

Gruß
Erich

ingmar

hallo erich,


wieder einmal ist die Frage, was du hier erreichen willst!

  • du willst die Systeme innerhalb einer Akkolade mit größerem Abstand versehen (das ist offensichtlich nicht der Fall).
  • du möchtest den einzelnen Akkoladen, die auf einer Seite dargestellt werden, mehr Platz gönnen als LilyPond selber will, indem du dort weniger Akkoladen unterbringst. Zum Beispiel statt fünf Akkoladen pro Seite nur vier.
  • das gleiche, aber nur auf einer bestimmten Seite.
  • das gleiche, auf der letzten Seite.
  • auf der letzten Seite einer Partitur möchtest du nicht in der Mitte sondern unten auf der Seite enden, indem du den Tönen mehr Raum gibst, so dass insgesamt eine bestimmte Zahl von Akkoladen verwendet wird.
  • du möchtest mehrere Einzeltakte beliebig auf der Seite verteilen.

Das sind völlig unterschiedliche Anforderungen, die ganz unterschiedliche Lösungen erfordern.

Also bitte das echte Problem beschreiben, nicht schon eine bestimmte Lösung unterstellen und daran gemeinsam herumbasteln lassen. : - )


Gruß,
--ingmar

erich

Hallo ingmar,

wenn Du mein kleines Beispiel übersetzt, wirst Du zwei Notenzeilen erkennen;
mit dem Ausdruck "Abstand zwischen den beiden Zeilen" dürfte also klar sein,
wonach ich frage.

Ich grüße Dich etwas ungehalten
Erich

harm6

#3
Hallo Erich,

ich denke es ist jedem klar wonach Du fragst, Ingmar hat eher nach dem "Warum?" gefragt.

Tatsächlich habe ich, unter anderem nach Deinen posts hier:
https://lilypondforum.de/index.php/topic,88.msg542.html#msg542
ebenfalls den Eindruck gewonnen, daß Du mit einem Problem kämpfst und um Hilfe bei der Umsetzung der Abhilfemöglichkeiten fragst, die Dir einfallen.
Wir wissen allerdings nicht um welches Problem es sich genau handelt. Insoweit wäre eine Darstellung dessen, sowie Code dazu hilfreich.
Vielleicht kämen dann Lösungsmöglichkeiten auf den Tisch, die Dir noch nicht eingefallen sind, zumindest wäre eine umfassendere Diagnose/Analyse möglich.

Also kein Grund ungehalten zu sein ;)

Zum dargestellten Problem im engeren Sinne:
(1)
Erstmal etwas Begriffserklärung, im deutschen geht manchmal durcheinander was mit System und was mit Zeile gemeint ist.

Eine Zeile im LilyPond-Sinne enthält alle gleichzeitig ablaufenden Contexte bis zum line-break. Z.B.:

<<
  \new ChordNames \chordmode { c1 }
  \new StaffGroup <<
    \new Staff { r1 }
    \new Staff { r1 }
  >>
  \new Staff \new Voice { c' }
  \new Lyrics \lyricmode { foo }
>>

ist eine Zeile!

Um innerhalb solcher Zeile vertikales Spacing einzuregeln verwende die spacing-Variablen aus
NR 4.4.1 Flexible vertical spacing within systems

Z.B.:

<<
  \new ChordNames \chordmode { c1 }
  \new StaffGroup 
    \with {
    \override StaffGrouper.staffgroup-staff-spacing.basic-distance = #20
    }
  <<
    \new Staff { r1 }
    \new Staff { r1 }
  >>
  \new Voice { c' }
  \new Lyrics 
    \with {
    \override VerticalAxisGroup.nonstaff-relatedstaff-spacing.padding = #10
    }
  \lyricmode { foo }
>>



(2)
Das spacing solcher Zeilen zueinander geht mehr darum wie diese Zeilen dann auf der Seite verteilt werden.
Du brauchst also paper-Variablen.

Dein Beispiel:


\version "2.19.64"

\paper {
  %% -> NR 4.1.4 Flexible vertical spacing \paper variables
 
  %% set a single value
  %system-system-spacing.basic-distance = #30
 
  %% set all values
  system-system-spacing =
   #'((basic-distance . 30)
      (minimum-distance . 6)
      (padding . 1)
      (stretchability . 12))
     
  %% may be of some help
  %annotate-spacing = ##t
}

\paper {
  indent = 0
  line-width = 20
}

{ c'1 \break c'1 }


'annotate-spacing' ist auch manchmal hilfreich.

Gruß,
  Harm

Malte

Naja, ingmar hat insofern recht, als daß es sehr verschiedene Möglichkeiten gibt, vertikal Platz zu schaffen. Zwei davon funktionieren quasi indirekt:
1. Seiten bis zum unteren Rand auffüllen (was standardmäßig auf allen bis auf der letzten Seite passiert)
2. eine bestimmte Anzahl an Seiten, Systemen oder Systemen pro Seite fordern.
Diese sind viel einfacher anzuwenden als die gleich noch beschriebenen direkten Methoden und sind oft ausreichend, wenn es darum geht, allgemein eine Partitur ,,luftiger" zu machen. Zu den direkten Methoden: aus deinem Beispiel wird nicht klar, ob du
3. nur zwischen zwei bestimmten Systemen mehr Platz haben möchtest oder
4. zwischen allen Systemen auf gleiche Art mehr Platz.
Für letzteres ist system-system-spacing zuständig. Eine gute Übersicht über vertikales Spacing bietet dieses PDF, ansonsten würde ich zur Lektüre von Abschnitt 4.4 der Notationsreferenz raten.

Und zum Thema ,,ungehalten": Da will dir jemand Hilfe anbieten und du beschwerst dich über die Art, wie er das tut? Und lieferst selbst nach mehrmaliger Aufforderung in anderen Threads kein wirklich minimales Beispiel? Minimal ist so:\version "2.19.52"

{
  c'1 \break
  c'1
}

erich

Danke! Danke! Danke!

vor allem Dank an Harm

Harm stellt erfeulicher Weise fest

Zitat
ich denke es ist jedem klar wonach Du fragst,

denn ich hatte ein minimales Beispiel geliefert und Harm hat mir die Lösung gebracht!

Es ist die Zeile
Zitat
system-system-spacing = #'((basic-distance . 20))
in die paper-Anweisung einzufügen.

Gruß
Erich

p.s. Da ich ein alternatives Notenschreibsystem für den eigenen Gebrauch entwickele, ist es doch nicht sinnvoll, hier den ganzen Kontext zu referieren. Deshalb bemühe ich mich immer, das Problem soweit zu reduzieren, dass daraus ein Problem wird, das in traditioneller Notationsschreibweise erkennbar wird.