\ottava in mehrstimmiger Notenzeile

Begonnen von Hilflos-im-Code, Dienstag, 25. Februar 2020, 09:59

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Hilflos-im-Code

Der ottava-Befehl wirkt in Lilypond auf beide Stimmen. In Musescore und Sibelius wirkt die Entsprechung genauso.
\score {
  <<
    {   a''   }
    \\
    {\ottava #-1  a \ottava #0}
   
  >>
}


Trotz des Buches "Hals über Kopf" kann ich nicht die Frage beantworten, was notiert man, wenn nur die Unterstimme oktaviert werden soll.

Wer Beispiele kennt, bitte nennen. Dazu bitte das Werk und die Ausgabe.

Manuela

Zitat von: Hilflos-im-Code am Dienstag, 25. Februar 2020, 09:59
Trotz des Buches "Hals über Kopf" kann ich nicht die Frage beantworten, was notiert man, wenn nur die Unterstimme oktaviert werden soll.
Ergibt das irgendeinen Sinn? Du kannst bei der nicht oktavierten Stimme ein Stricherl mehr oder weniger (in relativer Notation) machen, dann wird sie höher oder tiefer notiert.

Danke für eure Hilfe
viele Grüße
-- Manuela

Hilflos-im-Code

Zitat von: Manuela am Dienstag, 25. Februar 2020, 10:19
Zitat von: Hilflos-im-Code am Dienstag, 25. Februar 2020, 09:59
Trotz des Buches "Hals über Kopf" kann ich nicht die Frage beantworten, was notiert man, wenn nur die Unterstimme oktaviert werden soll.
Ergibt das irgendeinen Sinn? Du kannst bei der nicht oktavierten Stimme ein Stricherl mehr oder weniger (in relativer Notation) machen, dann wird sie höher oder tiefer notiert.
Es ergibt einen Sinn, wenn man den Satz genau liest. Was muss man notieren, damit der Leser der Noten weiß, dass nur die Unterstimme betroffen ist?

Manuela

Warum teilst du die Noten nicht auf zwei Zeilen auf?
Ich sehe auch notationstechnisch ein Problem, wie rein optisch auseinanderzuhalten ist, für welche Stimme das Oktavierungszeichen gilt. Du kannst ja auch nicht für jede Stimme einen eigenen Notenschlüssel notieren.

Für welches Instrument konkret taucht denn das Problem auf?
Danke für eure Hilfe
viele Grüße
-- Manuela

harm6

Hallo,

In Joaquin Rodrigo, Tres Piezas Espanolas, Fandango Schott-Verlag, gibt es einige Stellen, bei der nur eine Stimme zu oktavieren ist.
Diese wird mit 8va gekennzeichnet, die andere, nicht zu oktavierende, mit (loco).
Zwar wird hier die Oberstimme oktaviert und der Bass bleibt, aber andersherum kann man es sicher ähnlich machen.

Ich kann hier kein Bild posten, die Musik ist sicherlich noch unter copyright.
Aber man kann mal hier hin schauen:
https://www.youtube.com/watch?reload=9&v=qRG_GSYfch0
Zu den Zeitpunkten: 2:46 und 3:05

Gruß,
  Harm

Malte

#5
Es gibt schon Fälle, wo es sinnvoll sein kann, nur eine Stimme zu oktavieren. Ich hab als Pianist selbst öfter schon so etwas gesehen, selten war die Notation aber ganz eindeutig. Trotzdem gibt es manchmal nicht-Standard-Lösungen, die erstaunlich leicht verständlich sind: so gibt es z. B. bei manchen Debussy-Ausgaben Systeme, wo einzelne Töne in einem anderen Schlüssel stehen als der Rest, die Situation aber trotzdem eindeutig ist. Der Kontext machts. Deshalb wäre es vielleicht ganz gut, wenn du uns die konkrete Stelle zeigen könntest, vielleicht fällt dann jemandem was dazu ein. Evtl. ist eine andere Aufteilung auf die Systeme eine Lösung, ein Hinweis ,,loco" oder auch mehr Systeme.

Edit:
Zitat von: harm
Ich kann hier kein Bild posten, die Musik ist sicherlich noch unter copyright.
Müßte ein kleiner Ausschnitt als Zitat nicht trotzdem gehen?

Hilflos-im-Code

Also ich habe mal ein Bild gemacht. Also das Problem ist zweiteilig.

Es geht um Lautenmusik. Auf der Laute kann man die Töne zwar spielen, aber mit den ganzen Hilfslinien ist es eklig zu lesen, also gibt man an es wird oktaviert.

Aber die Lautenmusik soll aber auch auf der Gitarre gespielt werden. Da können so tiefe Töne nicht gespielt werden. Aber man will dem Spieler sagen, dass der Ton im Original eine Oktav tiefer ist.

Es gibt zwar in der Lauten/Gitarrenliteratur ein Art Konvention wie man das notiert, nämlich mit diesem ottava-Verfahren. Aber die Umsetzung der Notensatzprogramme hat mich darauf gebracht, mal nachzusehen, wie ist es wirklich? Und lustigerweise gibt die selbsternannte Bibel "Hals über Kopf" des Notensatzes keine Antwort.

Falls sich jetzt jemand wundert, warum ich mich nicht an die Konvention halte? Ich kenne das aus eher nicht so renommierten Verlagen, wo halt mal gemacht wird.

trulli

Bei Moeck und Hoffmeister habe ich für die Oktavierung eine 8 gefunden.

Die Frage "wie ist es wirklich?", kann man beim Notensatz nicht beantworten. Auch "Hals über Kopf" nennt ja nur Konventionen und sinnvolle Abmachungen.