[Laute] Tabulaturfont

Begonnen von Hilflos-im-Code, Donnerstag, 20. Februar 2020, 10:01

« vorheriges - nächstes »

Hilflos-im-Code

Lilypond kann sogar Lautentabulatur habe ich gerade festgestellt.

http://lilypond.org/doc/v2.19/Documentation/notation/lute

Wie kann man einen anderen Font für die Buchstaben in der Tabulatur verwenden?

harm6

\override TabStaff.TabNoteHead.font-name = "Purisa"

Purisa wirst Du natürlich nicht wollen, ersetze es durch die Schriftart Deiner Wahl.

Es wurde allerdings in der Vergangenheit berichtet, daß das "/"-Zeichen nicht gedruckt wird, falls in der gewählten Schriftart nicht vorhanden.
Das ist die einzige mir bekannte Einschränkung.


HTH,
  Harm

Schneider

Siehe auch die Nachricht von David K.: http://lilypond.1069038.n5.nabble.com/Entering-lute-tablature-td201234.html

fretLabels = \markuplist \bold \fontsize #3 \lower #0.2 { 𝔞 𝔟 𝔠 𝔡 𝔢 𝔣 𝔤 𝔥 𝔦 𝔨 𝔩 𝔪 𝔫 𝔬 𝔭 }

Gruß
Pierre

Hilflos-im-Code

Danke euch beiden.

Harm, kann es sein, dass dein System nicht mit otf Schriftarten funktioniert? Ich probiere gerade unter Win10. Bei TTF reagiert das Notenbild, bei otf nicht. Bloß ich will eine otf-Schriftart verwenden.

harm6

Welche otf-Schrift (und wo hast Du sie her)?
Dann kann ich's testen.

Gruß,
  Harm

Hilflos-im-Code

Also da wäre:

https://www.chiark.greenend.org.uk/~sgtatham/gonville/gonville-20141025.177659a.zip

davon Goneville-11

Bravura
https://raw.githubusercontent.com/steinbergmedia/bravura/master/redist/otf/Bravura.otf

Wenn ich nach Word von https://w3c.github.io/smufl/gitbook/tables/french-and-english-renaissance-lute-tablature.html aus der Spalte Glyph kopiere, zeigt Word das Zeichen an. Kopiere ich aber das Zeichen nach Frescobaldi in

fretLabels = #'("" "b" "c" "d" "e" "f" "g" "h" "i" "k")
bzw.
fretLabels = \markuplist \bold \fontsize #3 \lower #0.2 {  .... }

keine Reaktion.

Dann habe ich noch https://github.com/musescore/MuseScore/blob/master/fonts/mscoreTab.ttf probiert. In FontFroge geöffnet und entsprechend Buchstaben in fretlabels verwendet. Keine Reaktion.

Hilflos-im-Code

Ich glaube, ich habe die Lösung. Sie ist etwas kurios. Also es scheint Schriftarten zu geben, die man nach C:\windows\fonts kopieren, dann öffnen und installieren muss. Dann funktionieren diese Schriftarten. Das gilt auch für
\relative c''
{
a1_\markup {
  \override #'(font-name ."Bravura")
    { Vera Aold   }
}
}

solche Schriftarteinbindungen.

Ob das eine Macke von meinem Windows ist, oder grundsätzlich, kann ich nicht beurteilen.

harm6

Hallo,

ich bin wahrlich kein font-Experte. Auch scheinen die musikalischen fonts wie Bravura, Gonville-11, MScoreTabulature die jeweiligen Zeichen nicht an derselben Stelle zu hinterlegen, wenn sie denn überhaupt definiert sind.

Auch spinnt die Forensoftware, je nachdem welchen Zeichensatz ich im Text schreiben möchte.
Besonders schön die Nachricht:
Zitat von: lilypondforumFehler beim Schreiben des Beitrages.
Textfeld wurde nicht ausgefüllt.
wenn ich versuche Bravura- und/oder Fraktur-Zeichen zu verwenden.
Keine Ahnung wie Pierre das hier geschafft hat..
Oder die Zeichen werden durch dummies ersetzt, wie bei manch anderen posts in diesem thread. Dann weiß man nicht was eigentlich gemeint ist ...

Insoweit sind entsprechende files angehängt.

Dort habe ich einen Test-code geschrieben.
Die dortige Funktion addMyScore erwartet ein optionales Argument, Setzungen für fretLabels und die Schriftart.
Wird das optionale Argument auf true gesetzt, also
\addMyScore ##t ... ...
erscheint im Terminal eine Liste pro Zeichen mit der tatsächlich verwendeten Schriftart und den glyphnamen.

Angewendet ist das auf
(1) default, d.h. fretLabels ist ungesetzt und fallback-font
(2) MScoreTabulature, der font von MuseScore
(3) Gonville-11
(4) Bravura
(5) "FreeSerif,Bold" bzw Frakturvariante

Beobchtungen:

ad (1)
Die default bzw fall-back Schriftart wird verwendet.
Funktioniert immer, sieht aber nicht besonders schön aus. Auch werden "i" und "j" verwendet. (Könnte man allerdings leicht korrigieren.)

ad (2)
MScoreTabulature scheint keine besonderen Zeichen für Griffpositionen ab dem 11. Bund zu kennen. stattdessen werden normale Buchstaben aus diesem font genomen.
Zusätzliche Baßsaiten, die Zahlen erfordern werden im MScoreTabulature-font dargestellt

ad (3)
Gonville-11 scheint außer den dynamischen Zeichen (p, f, m etc) keine Buchstaben zu kodieren.
Das Ergebnis ist indiskutabel.

ad (4)
Für Bravura habe ich die Zeichen aus der smufl-doku kopiert. Aber keine für 13. und 14. Bund gefunden (stattdessen mit "?" ersetzt).
Auch scheint Bravura keine Zahlen direkt bereitzustellen, insoweit sind Zahlen für Baßsaiten (wo nötig) in einem anderen font.
Das Ergebnis ist in extremer Höhe und Tiefe indiskutabel.

ad (5)
"FreeSerif,Bold" mit Fraktur-Variante ist überall korrekt, aber wohl nicht jedermanns Geschmack.
Auch verstehe ich nicht, wie ich zwischen normal und bold umschalten kann. Stattdessen muß ich die fretLabels-Liste neu schreiben.

In allen Beispielen wird der Slash in der fallback-Schriftart (DejaVuSans) geschrieben.



Wie schon gesagt, mit fonts kenn ich mich nicht wirklich aus.
Wenn ich also irgenwas falsch gemacht oder übersehen habe, bin ich für Hinweise dankbar.


Natürlich mag das nicht die eigentliche Frage dieses threads beantworten.
Aber auf meinem Linux-Rechner sind all die hier verwendeten Schriftarten Systemweit installiert, und funktionieren auch, abgesehen von den oben aufgezeigten Einschränkungen.


Gruß,
  Harm


P.S.
Wohl durch die Bravura bzw Fraktur Schriftarten wird das pdf zu groß um es hier anzuhängen. Ich bin dann auf png umgestiegen.



Hilflos-im-Code

Also ich habe mein Problem an einem zweiten win10-Rechner ausprobiert. Gleiches Problem, gleiche Lösung. Font nach C.\windows\fonts kopieren und von dort installieren. Aber nicht jede Schriftart, die nicht von dort installiert wurde, verweigert sich automatisch Lilypond.

Dann tat sich noch ein zweiter Lösungsweg auf. Denn eine Schriftart bockte trotz des oben beschriebenen Installationsweges. Ich habe die Schriftart mit FontFroge neu generiert. Dann "gehorchte" diese auch.