Hallo gufrie,
willkommen im Forum.
Zunächst ein paar Sachen...
Köbi sprach ja schon von den code-tags, bitte benutze sie

Auch ist Dein Beispiel nicht wirklich minimal...
Siehe dazu
http://lilypond.org/doc/v2.19/Documentation/web/tiny-examples.de.htmlAber wenn Du schon ein ausführliches Beispiel postest, dann auch ein paar Worte dazu, ehe ich ins eigentliche Thema einsteige.
Du schreibst:
Hallo, bin totaler Neuling und habe bisher einige Notenblätter erstellt, indem ich Beispiele im Internet gefunden habe und diese dann abgeändert habe.
Die Hauptquelle für die Recherche sollte die LilyPond-Doku sein, die zu Deiner Version passt.
Das
LSR liefert auch jede Menge Anregungen.
Bei Unklarheiten dann dieses Forum oder die internationale mailing-list.
Irgendwelche Snippets aus der Netzsuche sind aufgrund verschiedener Versionen häufig nicht zielführend, z.B.:
after-title-space = 1\cm
ist in 2.18.2 absolut wirkungslos, das gabs früher mal, wenn ich mich recht erinnere war's in 2.12, mit anderen Worten Steinzeit

Für
#(set-paper-size "a4")
\clef "treble"
\time 4/4
\key c\major
\autoBeamOn
solltest Du wissen, daß alle diese Setzungen default sind, also nicht extra geschrieben werden müssen. Einzig bei der KeySignature bin ich mir nicht ganz sicher, wie es in 2.18.2 geregelt ist.
Bei der Code-Eingabe würde ich für jeden Takt eine neue Zeile anfangen, man kann sonst zu leicht den Überblick verlieren, setze auuch nicht nur erklärende Kommentare sondern auch Taktzahlen, bzw Zeilen, Strophen-angaben oder ähnliches. Alles was den Überblick fördert.
Zum Thema:
Eigentlich habe ich den Eindruck, daß Du nicht die Taktstriche, also ein graphisches Symbol, entfernen willst sondern gar keine Takte (im Sinne einer Zeiteinteilung) haben willst. Ich schließe das aus der rhythmischen Eingabe, die an einer Stelle von vorn herein nicht mit einem 4/4-Takt konform geht, sowie aus dem Versuch einen \break mitten in einem solchen 4/4-Takt zu setzen.
Nichtsdestotrotz ein paar Worte zum Umgang mit dem Bar_engraver.
Zunächst versuche Informationen darüber zu bekommen, d.h. schau in die IR.
Dort findest Du beim Bar_engraver, daß er u.a. im Staff-context lebt.
In der NR 5.1 Interpretation contexts
findest Du jede Menge Stoff wie man mit dem ganzen Zeug umgeht, falls da etwas unklar bleiben sollte frag nach.
Köbi hat in seinem Code auch prinzipiell die richtige Syntax gezeigt, wie man engraver entfernt, mittels \remove im richtigen context, hier Staff. Allerding ist der Rest der Syntax ineffizient, denn
\layout {
\context { \Staff \remove "Time_signature_engraver" }
\context { \Staff \remove "Bar_engraver" }
}
bedeutet, daß der context \Staff kopiert wird und ihm der "Time_signature_engraver" entzogen wird, dann wird diese veränderte Kopie erneut kopiert und dieser Kopie einer Kopie der "Bar_engraver" entzogen.
Das macht man besser mit:
\layout {
\context {
\Staff
\remove "Time_signature_engraver"
\remove "Bar_engraver"
}
}
Eine Kopie, die verändert wird.
Dieses \layout { ... } kann jetzt toplevel stehen, sodaß es für alle scores eines files gilt oder als score-layout, um nur diesen einen score anzusprechen:
\score {
...music...
\layout { ... }
}
Du wirst allerdings feststellen, daß plötzlich auch bis auf den ersten alle Notenschlüssel verschwinden.
Die Begründung dafür habe ich vergessen, aber es gab eine ...
Willst du das?
Wenn ja, gut.
Wenn nicht dann ist das der falsche Weg.
Laß den Bar_engraver drin aber schließe den Druck des BarLine.stencil aus:
\layout {
\context {
\Staff
\omit BarLine
}
}
Falls diese Syntax noch nicht in 2.18.2 zur Verfügung steht schreibe
\override BarLine.stencil = ##f anstelle von \omit ...
Den Zeilen umbruch mitten im Talt kann man mit
\bar "" \break
ausgeführt bekommen. LilyPond bricht von sich aus nie mitten im Takt um, nur dort wo ein Taktstrich steht.
Allerdings hast Du intern noch immer Takte und das spacing berücksichtigt den Taktstrich nach wie vor, kann man sehen wenn man genau hinschaut.
Ich würde deshalb \cadenzaOn verwenden. Hat jedoch ein paar Eigenschaften, die man berücksichtigen muß:
Taktstriche/Timing gibt es nicht, deshalb muß jeder Zeilenumbruch mittels
\bar "" \break
veranlaßt werden.
Aufgrund des fehlenden Timings gibts auch keine automatische Bebalkung, muß man manuell setzen. In deinem Beispiel kein Problem es kommen ja nur 1/4-tel als kürzeste Werte vor...
Führt dann zu:
\version "2.18.2"
\header {
title = "Wachet auf, ruft uns die Stimmet" % Überschrift wird zentriert
tagline = ##f % ##f heisst: keine tagline
}
\paper {
#(set-paper-size "a4") % Seitengröße auf DIN A4 setzen.
after-title-space = 1\cm % Größe des Abstands zwischen Überschrift und ersten Notensystem
}
\layout {
indent = #0
}
melodie = \relative c' {
\cadenzaOn
\clef "treble"
\time 4/4
\key c\major
c2 e2
g2. g4
g g a (g
a2) g2
r4 g4 c g \bar "" \break
c4 e d e
d2 g,
r4 g4 c g
a e f d
c2 \bar "" \break
r4 g'
g2. f4
e d c2
r4 g'4 g2. f4 e d
c2 d4 e
f2 e \bar "" \break
g2 a4 b4
c2 c4 e4
d2 c2
g2 c4 g
a e f d
c2 \bar "|."
}
text = \lyricmode {
\set stanza = "1."
Wa -- chet auf, ruft uns die Stim -- me der Wäch -- ter
sehr hoch auf der Zin ne, wach auf, du Stadt Je ru sa lem.
Wohl auf, der Bräut -- gam kommt; steht auf, die Lam -- pen nehmt. Hal -- le -- lu -- ja.
Macht euch be -- reit zu der Hoch -- zeit, ihr müs -- set ihm ent -- ge -- gen -- gehn
}
\score {
<<
\new Voice = "Lied" { \melodie }
\new Lyrics \lyricsto "Lied" { \text }
>>
}
HTH,
Harm
P.S.
2.18.2 ist schon sehr alt ich würde 2.19.83 nehmen, die ist sowieso eine prerelease für 2.20