Hi,
ich möchte punktierte Halbe und Viertel kombinieren wie es z.B. mit diesem Code erreicht wird
\version "2.19.62"
<<
\relative c'' {
\override NoteColumn.ignore-collision = ##t
c2.
}
\\
\relative c'' {
\once \override NoteHead.transparent = ##t
c4 c c
}
>>
Diese Variante würde mir eine Menge Code sparen, nur funktioniert es leider nicht, die punktierten Noten werden gefüllt gedruckt, warum? Sollte nicht die Halbe später gedruckt werden als die Viertel und somit die Viertelnote überschreiben? Worin liegt mein Denkfehler?
<<
\relative c'' {
\override NoteColumn.ignore-collision = ##t
c2.
}
\\
\relative c'' {
\override NoteHead.layer = #-1 %% nutzt nix, warum?
c4 c c
}
>>
Du kannst doch keine Halbe (punktiert oder nicht) mit einer Viertel so vereinen, daß beide einen Notenkopf teilen!
Niemand kann dann sagen was Halbe was Viertel sein soll!
Der ausgefüllte und der gefüllte Notenkopf müssen nebeneinander liegen.
Anders sieht es aus wenn andere Merkmale die Notenwerte klar machen. Z.B. Halbe und Achtel können einen (unausgefüllten) Notenkopf teilen, da ja Fähnchen oder Balken zugegen sind.
Ich halte das also für Unsinn. Natürlich kannst Du LilyPond dazu zwingen, aber das Ergebnis ist ebenfalls Unsinn. Siehe Deinen Code unten bei dem ich die Halbe eingefärbt habe. Sie wird über der Viertel gedruckt und natürlich sieht man es normalerweise nicht.
<<
\relative c'' {
\override NoteColumn.ignore-collision = ##t
\tweak color #red
c2.
}
\\
\relative c'' {
\override NoteHead.layer = #-1
c4 c c
}
>>
Gruß,
Harm
Danke für deine Antwort, Harm.
Zitat von: harm6 am Montag, 31. Juli 2017, 21:21
Du kannst doch keine Halbe (punktiert oder nicht) mit einer Viertel so vereinen, daß beide einen Notenkopf teilen!
Ich halte das also für Unsinn.
Der mir vorliegende Score (aus alter Zeit) macht das aber genau so, daher wollte ich das nachvollziehen.
Immerhin ist mir jetzt klar, was passiert. Das Innere des halben Notenkopfs ist nicht weiß, sondern transparent. Sonst würde man eine darunter liegende Notenlinie nicht sehen, eh klar. :-[
Zitat
Der mir vorliegende Score (aus alter Zeit) macht das aber genau so, daher wollte ich das nachvollziehen.
Das würde ich gerne sehen, kannst Du ein Bild davon posten? Handy-Foto reicht schon.
Gruß,
Harm
Kein Problem, habe ich aus IMSLP (http://imslp.org/wiki/Les_patineurs,_Op.183_(Waldteufel,_Emile))
Wenn du der Vorlage wirklich folgen willst, gehört der Punkt aber auf jeden Fall nach unten, wie LilyPond ihn setzt. Ich würde eher zum zweiten oder dritten Takt in folgendem Beispiel tendieren, die Walzer-Nachschläge spielen im Orchester normalerweise den Baßton auch nicht mit ;)
Außerdem gibts ein kleines Problem: Wenn man ganz genau hinschaut, sieht man, daß ein Viertelkopf schmaler ist als ein Halbenkopf, weshalb der obere Hals zu weit links sitzt\version "2.19.64"
\language "deutsch"
\relative {
\clef bass
\time 3/4
<<
{
\once \override NoteColumn.ignore-collision = ##t
\once \hide NoteHead
fis4 <a h e> q
r4 <a h e> q
s4 <a h e> q
} \\ {
fis2.
fis
fis
}
>>
}
Zitat von: Malte am Dienstag, 1. August 2017, 09:25
Wenn du der Vorlage wirklich folgen willst, gehört der Punkt aber auf jeden Fall nach unten, wie LilyPond ihn setzt. Ich würde eher zum zweiten oder dritten Takt in folgendem Beispiel tendieren, die Walzer-Nachschläge spielen im Orchester normalerweise den Baßton auch nicht mit ;)
Wieso der Punkt nach unten gehört, verstehe ich jetzt nicht, er gehört doch zur oberen Stimme.
Update: aha, du hast die Stimmen vertauscht (was ja auch irgendwie logischer ist).
Ich nehme an, im Orchester würde ein Teil der Stimmen den Basston halten und der andere Teil die Nachschläge spielen. Beim Klavier bleibt halt der Basston liegen, wodurch es völlig egal ist, ob die punktierte Halbe durch eine Viertel überlagert wird, das macht im Ergebnis überhaupt keinen Unterschied. Mir gefällt die Notation aus dem Score daher besser, obwohl korrekterweise zwei nebeneinander liegende Notenköpfe notiert werden müssten, wie Harm angemerkt hat.
Zitat von: Malte am Dienstag, 1. August 2017, 09:25Außerdem gibts ein kleines Problem: Wenn man ganz genau hinschaut, sieht man, daß ein Viertelkopf schmaler ist als ein Halbenkopf, weshalb der obere Hals zu weit links sitzt
Das ist mir auch schon aufgefallen, ich habe das für eine Ungenauigkeit in der Bildschirmdarstellung gehalten.
Update: im Online ScoreEditor sitzt der Notenhals genau.
Hallo,
verpasse ich was? Ich lese an dieser Stelle kein Viertel! Ich lese das Basssystem als dreistimmig, wobei in der Oberstimme (mit den Akkorden) die Viertelpausen auf der Eins weggelassen wurden, schon weil sie selbstverständlich sind. Die Doppelbehalsung in den punktierten Halben wirkt auf mich, als solle sie einfach die Klangvorstellung von zwei Stimmen in Unisono hervorrufen. Nicht nur das - offenbar ist es ja eine Direktionsstimme, die dem Pianisten klarmachen soll, dass hier mehrere Instrumente in Unisono spielen.
--ingmar
Zitat von: ingmar am Dienstag, 1. August 2017, 10:11Ich lese an dieser Stelle kein Viertel! Ich lese das Basssystem als dreistimmig, wobei in der Oberstimme (mit den Akkorden) die Viertelpausen auf der Eins weggelassen wurden
So kann man es natürlich auch interpretieren. Allerdings deuten die Notenhälse der Akkorde an, dass sie zur 2. Stimme gehören.
Eine dreistimmige Notation würde das Problem mit der Setzung in Lilypond auch lösen, daran habe ich bereits gedacht.
Zitat von: Manuela am Dienstag, 1. August 2017, 06:48
Kein Problem, habe ich aus IMSLP (http://imslp.org/wiki/Les_patineurs,_Op.183_(Waldteufel,_Emile))
Ich hab die genaue Stelle nicht gefunden, kannst Du eine Taktzahl angeben?
Aber man aber sieht schon im Ausschnitt das Problem.
</PedantenModusAn>
Es sind 5 Viertel im Walzertakt.
</PedantenModusAus>
Ingmars
InterpretationZitatIch lese das Basssystem als dreistimmig, wobei in der Oberstimme (mit den Akkorden) die Viertelpausen auf der Eins weggelassen wurden
halte ich für die einzig sinnvolle.
Zitat
Zitat
Zitat von: Malte am Heute um 09:25
Außerdem gibts ein kleines Problem: Wenn man ganz genau hinschaut, sieht man, daß ein Viertelkopf schmaler ist als ein Halbenkopf, weshalb der obere Hals zu weit links sitzt
Das ist mir auch schon aufgefallen, ich habe das für eine Ungenauigkeit in der Bildschirmdarstellung gehalten.
Update: im Online ScoreEditor sitzt der Notenhals genau.
{
\override NoteHead.after-line-breaking =
#(lambda (grob)
(format #t
"\n\tNoteHead of musical length ~a, has a printed width of:\t~a"
(ly:moment-main
(ly:prob-property (ly:grob-property grob 'cause) 'length ))
(interval-length (ly:grob-extent grob (ly:grob-system grob) X))))
c''2
c''4
}
zeigt die Größenunterschiede. Vertrau nicht auf ScoreEditor.
Gruß,
Harm
Zitat von: harm6 am Dienstag, 1. August 2017, 10:40
Zitat von: Manuela am Dienstag, 1. August 2017, 06:48
Kein Problem, habe ich aus IMSLP (http://imslp.org/wiki/Les_patineurs,_Op.183_(Waldteufel,_Emile))
Ich hab die genaue Stelle nicht gefunden, kannst Du eine Taktzahl angeben?
Taktzahl weiß ich keine, nur die Seiten: Seite 4 letzte Zeile, Seite 5 erste Zeile und Seite 6 erste Zeile vom Klavierscore (http://ks.imslp.net/files/imglnks/usimg/d/df/IMSLP08821-Waldteufel_Patineurs.pdf)
Die dreistimmige Lösung würde dann etwa so aussehen:
<<
\relative c'' {
c2.
}
\\
\relative c'' {
c2.
}
\\
\relative c'' {
\voiceFour
s4 c c
}
>>
was den Vorteil hätte, dass 2 halbe Noten "zusammengeklebt" würden und es somit kein Problem mit der Positionierung des Notenhalses gibt.
Zitat von: ingmar am Dienstag, 1. August 2017, 10:11
Ich lese das Basssystem als dreistimmig,
Habe ich was verpasst? Die Bassstimme hat zwei Stimmen: Die Bassbegleitung (einen Ton) und einen dreistimmigen Akkord.
Die Doppelbehalsung in der linken Hand kommt bei Manuelas Bild nur zustande, weil die erste nach unten gestrichene Note eine Viertel sein soll und zusammen mit dem (zweimal vorkommenden) dreistimmigen Akkord dann einen ganzen Takt ergibt. So hatte es Malte in seinem ersten Takt auch geschrieben.
Nach meiner Meinung handelt es sich also um ein notationstechnisches Problem. Im Orchester-Original gibt es im Bass zwei verschiedene Spielarten: gestrichen und später gezupft. Will man das auf das Klavier übertragen, so hieße das eine punktierte Halbe und später eine Viertel im Bass. Die Bratschen spielen den Dreiklang und haben jeweils am Anfang eine viertel Pause. Wenn man es also ganz genau nähme, dann käme für den Anfang das Bild unten heraus.
Trulli
Zitat von: trulli am Dienstag, 1. August 2017, 11:12Nach meiner Meinung handelt es sich also um ein notationstechnisches Problem. Im Orchester-Original
lt. Wikipedia hat Waldteufel ausschließlich am Klavier komponiert, die Orchestrierung erfolgte nachträglich. So gesehen ist die Version für Klavier das Original.
Zitat von: Manuela am Dienstag, 1. August 2017, 12:07
die Orchestrierung erfolgte nachträglich. So gesehen ist die Version für Klavier das Original.
Ah, ok! Gibt es denn das Autograf des Stückes?
Zitat von: trulli am Dienstag, 1. August 2017, 23:03
Zitat von: Manuela am Dienstag, 1. August 2017, 12:07
die Orchestrierung erfolgte nachträglich. So gesehen ist die Version für Klavier das Original.
Ah, ok! Gibt es denn das Autograf des Stückes?
Wird es sicher geben, ich habe nur keine Ahnung wo und ob der Text öffentlich zugänglich ist ;)
Zitat von: Manuela am Dienstag, 1. August 2017, 10:00
Zitat von: Malte am Dienstag, 1. August 2017, 09:25
Wenn du der Vorlage wirklich folgen willst, gehört der Punkt aber auf jeden Fall nach unten, wie LilyPond ihn setzt. Ich würde eher zum zweiten oder dritten Takt in folgendem Beispiel tendieren, die Walzer-Nachschläge spielen im Orchester normalerweise den Baßton auch nicht mit ;)
Wieso der Punkt nach unten gehört, verstehe ich jetzt nicht, er gehört doch zur oberen Stimme.
Update: aha, du hast die Stimmen vertauscht (was ja auch irgendwie logischer ist).
Dieses Problem taucht in deiner letzten dreistimmigen Lösung wieder auf: Der Punkt muß runter, weil er sonst zur oberen Stimme gezählt wird.
Zitat
Das ist mir auch schon aufgefallen, ich habe das für eine Ungenauigkeit in der Bildschirmdarstellung gehalten.
Update: im Online ScoreEditor sitzt der Notenhals genau.
Eine Möglichkeit, wie man den Hals exakt an die richtige Position bringt und Tipparbeit spart:
\version "2.19.64"
\language "deutsch"
\relative {
\clef bass
\time 3/4
<<
{
\mergeDifferentlyDottedOn
fis2*1/2 <a h e>4 q
r4 <a h e> q
s4 <a h e> q
} \\ {
fis2.
fis
fis
}
>>
}
Zitat von: Malte am Mittwoch, 2. August 2017, 09:23
Eine Möglichkeit, wie man den Hals exakt an die richtige Position bringt und Tipparbeit spart:\version "2.19.64"
\language "deutsch"
\relative {
\clef bass
\time 3/4
<<
{
\mergeDifferentlyDottedOn
fis2*1/2 <a h e>4 q
r4 <a h e> q
s4 <a h e> q
} \\ {
fis2.
fis
fis
}
>>
}
Das ist natürlich genial einfach und einfach genial.
Wieso vergesse ich immer auf die Möglichkeit, die Notenwerte mit
*x zu ändern? >:(
Zitat von: Manuela am Mittwoch, 2. August 2017, 06:23
Zitat von: trulli am Dienstag, 1. August 2017, 23:03
Ah, ok! Gibt es denn das Autograf des Stückes?
Wird es sicher geben, ich habe nur keine Ahnung wo und ob der Text öffentlich zugänglich ist ;)
;D